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Interview mit Johannes Schön zur Digitalisierung der Abfallwirtschaft

Johannes Schön

Geschäftsführer REMONDIS Digital

Herr Schön, seit wann sind Sie bei REMONDIS Digital tätig und was sind Ihre Hauptaufgabenfelder?

Johannes Schön: Zunächst sind wir 2019 mit dem REMONDIS Innovation Hub gestartet, mit dem Ziel, neue innovative Digital-Lösungen zu schaffen. Daraus wurde dann Mitte 2020 eine eigene Gesellschaft gegründet. Seither bin ich für die REMONDIS Digital als Geschäftsführer tätig. Ich führe das Unternehmen gemeinsam mit meinem Kollegen Dr. Felix Thiele. Zugleich verantworte ich die beiden Lösungen CORTEXIA und DATAFLEET. Dabei unterstützt mich Felix inhaltlich. Zudem kümmert er sich übergreifend um die administrativen Tätigkeiten der Gesellschaft.

Was trägt REMONDIS Digital und Ihr Innovation Hub zur Digitalisierung der Städte bei?

Schön:  Aufgrund der Tatsache, dass REMONDIS in vielen Kommunen und Städten Dienstleistungen im Bereich der Abfallentsorgung und Wasserwirtschaft erbringt, ist „die Stadt“ als Leistungsempfänger ein bedeutender Bereich bei REMONDIS. Zum einen sind wir Dienstleister der Stadt, zum anderen betreiben wir in vielen Landkreisen und Städten wie Düsseldorf, Frankfurt am Main, Oberhausen oder Potsdam sogenannte Öffentlich-Private-Partnerschaften. Dort sind wir sehr eng mit den Städten verbunden. Wir als REMONDIS Digital ergänzen und flankieren unsere klassischen Dienstleistungen – sprich die Abholung des Abfalls, Straßenreinigung oder Winterdienst – mit digitalen Lösungen, die auf technologischen Innovationen basieren. Dazu zählt zum Beispiel die IoT-basierte Lösung zur Messung von Füllständen in Depotcontainern (BINITY), die Messung von kleinteiligem Abfall auf der Fahrbahnoberfläche (CORTEXIA), die Abholung von Altkleidern mit Lastenrädern und E-Sprintern (TEXTILTIGER) oder die KI-basierte Erkennung von Mängeln im Straßenumfeld (DATAFLEET). Von diesen Lösungen profitieren vor allem die Bürger:innen (direkt oder indirekt).

Woran arbeitet REMONDIS Digital aktuell?  

Schön: Neben den zuvor genannten Lösungen arbeiten wir aktuell an Themen, die sich eher an gewerbliche Kund:innen von REMONDIS richten. Sie sollen zukünftig einen verbesserten Service nutzen können, indem sie zum Beispiel von uns mehr digitale Unterstützung für ihre Auftragsverwaltung bekommen. Auch das Thema digitaler Wertstoffhof mit verbesserten Service-Angeboten für Bürger:innen treibt uns um.   

Wie schätzen Sie den Status Quo der digitalen Transformation auf dem öffentlichen Sektor ein?

Schön: Aus meinen Erfahrungen heraus variiert dies von Stadt zu Stadt. Das ist auch stark abhängig von Entscheidungsträgern bei den relevanten Positionen innerhalb der Stadt.  In den letzten Jahren ist eine Menge in Sachen Digitalisierung passiert. Viele Bürgerservices sind deutlich digitaler geworden. Es ist aber noch Potenzial und Luft nach oben. Um konkrete Projekte voranzutreiben, haben Fördermaßnahmen im Rahmen von Smart-City-Initiativen einen positiven Beitrag geleistet. Aus meiner Sicht gilt es aber noch mehr Anwendungsfälle zu kreieren, um die Chancen der digitalen Transformation noch stärker nutzen zu können.

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